1950 – 1995

1950

Das erste Rhönrad kam schon 1935 nach Berlin. Nach dem Krieg erlebte es im Jahr 1950 seine erste Renaissance. Gründer der Rhönradabteilung war der mehrfache Berliner Meister im Rhönradturnen Artur Albrecht. In dem Jahr wurden die Faustballabteilung und die Feldhockeyabteilung von Dr. R. Berger und E. Weil gegründet.

1951
Wurde die Tennisabteilung von Heinz Titz und Alfred Boneß gründet.  Die Anfänge waren bescheiden. Drei Plätze und behelfsmäßige Clubräume standen zur Verfügung.

Am 1. Juli wurde von Rudolf Matzke, unterstützt von Karl Freiberg, Werner Jacobi und Werner Saeger die Abteilung Frauen-Kunstturnen gegründet. Die Kunstturngruppe hat nach dem Krieg Turngeschichte geschrieben. Unter dem Namen „Amsel Turnriege Berlin“ wurde sie zum Aushängeschild Berlins und erhielt weltweit Anerkennung. Rudi Matzke trat von Anfang an für die Anerkennung des Olympischen Frauenturnens ein und setzte diese Sportart schließlich gegen den Widerstand der Frauenführung des Deutschen-Turner-Bund durch.  Die Amseln hatten im internationalen Maßstab eine einmalige Erfolgsserie. Im Frauen-Mannschaftsturnen setzen sie sich auch gegen Ländermannschaften erfolgreich durch. In über 700 Turnwettkämpfen (davon 96 internationale Begegnungen) gab es nur 41 Niederlagen. Die Amseln waren in den Eröffnungsprogrammen der Deutschlandhalle, bei der Grünen Woche und starteten  einige Sechstagerennen im Sportpalast.

 

Es gab noch keine sportärztlichen Beratungsstellen und so leisteten die OSC-Mitglieder Prof. Dr. Kurt Maidorn und Rudolf Matzke Pionierarbeit, denn die Amseln waren die ersten Sportlerinnen die im Amt für Arbeitsmedizin periodisch sportärztlich untersucht wurden.

 

In diesem Jahr wurde auch die Fechtabteilung von Wilhelm Radke gegründet. Zu dieser eleganten und dynamischen Sportart kam später das Szenische Fechten (Theaterfechten) dazu.

 

1953
Am 1. Dezember gründeten Frau Bücker und die Herren Müller, Schröder und Wolke die Eis- und Rollsportabteilung. Später kam die Sparte Rollhockey dazu.

1963
Robert H. Lochner, der Berliner Dolmetscher des Amerikanischen Präsidenten John-F.-Kennedy und Direktor des RIAS-Berlin, war 32  Jahre Mitglied  im OSC. Er  spielte bei uns jeden Dienstag, bis ins hohe Alter von 84 Jahren, im Sommer wie im Winter, mit Leidenschaft Faustball.

Als der Amerikanische  Präsident John-F.-Kennedy, am 26. Juni 1963  Berlin besuchte, wollte er an der entscheidenden Stelle seiner Berliner Rede, nicht patzen. Auf einer Karteikarte aus dem Büro Willy Brandts, notierte Robert H. Lochner,  handschriftlich die deutsche Aussprache, des wichtigsten Satzes: “Ish bin ein Bearleener”. Als Kennedy den  Satz von der Terrasse des Schöneberger Rathauses in die Menge rief, war die Wirkung überwältigend: Mehr als 300.000 Berliner, die sich vor dem Schöneberger Rathaus versammelt hatten, bedankten sich mit stürmischem Jubel, für das Bekenntnis des Präsidenten. Der ganze Satz:  “All free men, wherever they may live, are citizens of Berlin.  And therefore, as a free man, I take pride in the words: Ich bin ein Berliner!”

1965
Der Vorsitzende Karl Freiberg und 15 Turner leisteten Frau Vera Scheller Hilfestellung bei der Gründung der Schwimmabteilung.

1968
Spielten unsere Handball-Frauen, vor 35.000 Zuschauern, auf dem Spielfeld in der Schöneberger Radrennbahn am Sachsendamm  (heute steht dort ein Möbelhaus), gegen den 1. FC Nürnberg, um den letzten Deutschen Meistertitel auf dem Großfeld. Meister wurde der 1. FC. Diese Zuschauerzahl wurde in der Geschichte des Handballsports, nur ein Mal getoppt. Das war bei einem Demonstrationsspiel im Kleinfeldhandball im Jahr 1969. Da spielte  der OSC gegen die Reinickendorfer Füchse  im Berliner Olympiastadion vor 70.000 begeisterten Zuschauern, die  anschließend das Fußballspiel Hertha BSC gegen Borussia Mönchengladbach sahen.

1972
Einen Hort deutsch-amerikanischer Freundschaft gründeten die OSCer Karl Freiberg, Rudolf Matzke und Wolfgang Linke, mit dem damaligem Direktor der Schule Herrn Bewer. Seit dem hat der OSC eine Turnabteilung in der John-F.-Kennedy-Schule in Zehlendorf, in der inzwischen viele Jahrgänge von Mädchen, ihre Begeisterung zum Turnen entdeckt haben.

Die Tanzsportabteilung Excelsior im OSC wurde gegründet. Zwei Jahre später suchte, der im Jahr  1947 von der Tanzschule Keller gegründete Club Blau-Silber, seine sportliche und wirtschaftliche Unabhängigkeit und fand Aufnahme im OSC.  Aus Excelsior und Blau-Silber wurde die OSC-Tanzsportabteilung Blau-Weiß-Silber. Sportlich und bei der Organisation internationaler Tanzsportveranstaltungen, z.B. das BITAF und von vielen Weltmeisterschaften, war diese OSC-Abteilung überaus erfolgreich.

1983
Am 14. August gründeten 20 Hobbyspieler auf einem zugefrorenen Berliner Gewässer,  die  Eishockeyabteilung. Mitbegründer und Leiter der Abteilung war Fred Fleck.  Im Jahr 1985 wurde die Mannschaft der Eisladies gegründet, die sehr erfolgreich in der 1. Bundesliga (Deutscher Meister 1991, 2006, 2007, 2009) und ab 2008 auch in der neu gegründeten Europaliga spielt.

1985
In der Vereinsversammlung am 15. April wurde durch eine Satzungsänderung, dem Club der  folgende Name gegeben: „OLYMPISCHER SPORT-CLUB BERLIN e.V.  Verein für Turnen, Sport und Spiel von 1890 in Berlin-Schönberg“.

Im dem Jahr entwickelt sich aus der 1934 gegründete reinen Männerabteilung Prellball, unter der Leitung von Jürgen Fiedler, die Prellball-  und Gymnastikabteilung, in der seitdem Jugendliche, Frauen und Männer, gemeinsam die Sportangebote nutzen. Neben den Liga-Spielen im Prellball gehören jährliche Wanderungen, Radtouren, gesellige Veranstaltungen und Reisen, zu dem Jahresprogramm der Abteilung.

1987
Die ISTAF-Gemeinschaft von BSC-OSC-SCC, feierte mit einem Jubiläumsball im Schöneberger Prälaten: 50 Jahre ISTAF. Im August erwartete man bei dem Jubiläums ISTAF (IAAF Mobil Grand Prix) im Berliner Olympiastadion, den Einmillionsten Zuschauer seit 1937. In den Jahren 1937-1987 fielen beim ISTAF 11 Weltrekorde, und 3 Europarekorde.  In diesem Jahr feierten Ost- und Westberlin „750-Jahre Berlin“  noch durch die Mauer getrennt.

1990
Der Club beging mit einem Festakt im Alt-Schöneberger Saal, im Rathaus Schöneberg, am 28. Januar sein 100-jähriges Bestehen. Als Auszeichnung für die in langjährigem Wirken erworbenen besonderen Verdienste um die Pflege und Entwicklung des Sports, erhielt der Club die Sportplakette des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker.

Der OSC-Vorstand organisierte im Jubiläumsjahr 14 nationale und internationale Veranstaltungen. Darunter das BITAF (Berliner Internationales Tanzfestival in der Deutschlandhalle (Weltmeisterschaft der Junioren in den Standardtänzen),  einen großen Festball, im Hotel Inter-Continental.
Das Show-Programm wurde von Rudi Thiel und Jürgen Fiedler zusammengestellt. Über 1000 Mitglieder und Gäste, zum ersten Mal aus OST und WEST, konnte der OSC-Präsident Horst Wildgrube, mit großer Freude begrüßen. Zum Tanz spielte das RIAS-Tanzorchester  unter der Leitung von Horst Jankowski und die Moderation des Festballs hatte Günter Jauch übernommen.

Am 14. Oktober folgte dann eine fröhliche Sportshow in der Schöneberger Sporthalle, die von Jürgen Fiedler zusammengestellt wurde. Über 300 Mitwirkende aus dem Club, teilweise in Kostümen aus den Gründerjahren des Clubs. Im Programm auch Turner aus Cottbus, Potsdam und Berlin. Im Vorprogramm sorgte die Amerikanische Militärband Berlin für Stimmung und die Schöneberger Sängerknaben begleiteten mit Berliner Gassenhauern, die Alt Berliner Tänze unserer Tanzsportabteilung, die Christel Marschall einstudiert hatte.

1991
Fand das 50. Internationale Leichtathletik Stadionfest  ISTAF statt,  im Jahr 1991 auch unter der Gesamtleitung von Rudi Thiel (OSC). Ab 1968 – 2001 hatte das ISTAF über 2,5 Millionen Zuschauer. ISTAF Präsident war Dr. Beier.

1992

Weltrekord beim 13. Internationalen Springermeeting des OSC am 21.2.1992.  Das  von Rudi Thiel organisierte Springermeeting war ein spektakuläres Meeting, dass gleichermaßen Publikum und Veranstalter begeisterte. Stabhochspringer Sergj Bubka spang als OSC-Mitglied in der Schöneberger Sporthalle, mit 6,13m einen neuen Hallenwelrekord. Die landläufige Meinung für solche Rekorde ist die Halle (8,40 m zu niedrig) war widerlegt. Heike Henkel stellte mit 2,04 m einen neuen Hallenrekord im Hochsprung auf  und Ralf Son, aus Weinheim “überflog” 2,36 m. Zweiter im Hochsprung wurde der Kubaner Javier Sotomayor 2,34 m. Der Berliner Einbeinspringer erreichte die Höhe von 1,75 m.  Derartig spektakuläre Rekorde gab es in späteren Jahren, in Schöneberger Halle, nicht mehr. 

1993
OSC Vizepräsidentin Ursula Leschig, startete das vom LSB geförderte Kursprogramm „Fit für Freizeit“.

Nach schwierigen Verhandlungen mit dem Bezirk kann OSC Präsident Horst Wildgrube, dem Vorsitzenden der Tennisabteilung Friedbert Schuckert grünes Licht, für die Erweiterung der Tennisanlage am Vorarlberger Damm geben. Die Abteilung konnte die Anlage von 5 auf 8 Plätze vergrößern. Für das OSC Präsidium war das eine sehr schwierige Entscheidung, denn wir mussten dafür unsere Feldhockeyabteilung aufgeben.

1994
Nach einjähriger Bauzeit wurden von Präsident Horst Wildgrube und dem Leiter der Tennisabteilung Friedbert Schuckert, das neue Tenniscasino und die neu eingerichteten Umkleide- und Duschräume, am Vorarlberger Damm, feierlich eröffnet.

1995
Fand das fünfte BITAF (Berlin Internationales Tanz Festival),  ausgerichtet von der Tanzsportabteilung Blau-Weiß-Silber im OSC die Weltmeisterschaft der Lateinformationen in der Deutschlandhalle, statt. Das Rahmenprogramm, das bei den Berliner Tanzsportfreunden immer sehr gut ankam,  wurde wie immer bei den großen Deutschlandhalle-Veranstaltungen, von Christel Marschall einstudiert.